Meeresbiologische Exkursionen nach Murter 15.05. – 31.05.2018
Lernen in den Ferien!? Man könnte sich doch Schöneres vorstellen!
Aber was ist, wenn es nicht in deinem Zimmer, sondern mit einer Gruppe von Jugendlichen in einer Bucht von Kroatien stattfindet? Besser gesagt: auf der (Halb-)Insel Murter.
Und genau das haben wir gemacht!
Herr Kretzer vom städtischen Thomas-Mann-Gymnasium München hat vor sechs Jahren ein Projektseminar ins Leben gerufen, um Schülerinnen und Schülern meeresbiologische Zusammenhänge näher zu bringen. Seit dem Schuljahr 2016/17 besteht eine Kooperation mit dem Landsberger Dominikus-Zimmermann-Gymnasium und seit diesem Schuljahr auch noch mit dem städtischen Adolf-Weber-Gymnasium.
Als wir von diesem Projekt erfuhren, konnten wir das Angebot nicht ablehnen, die Aussicht auf Unterricht am Meer und die vielen möglichen spannenden Erfahrungen war einfach zu verlockend.
Nach unserer Ankunft in der Bucht von Kosirina auf Murter, wurden wir in drei kleinere Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe hat ein ganz individuelles Tagesprogramm.
Es war immer ein Team für die Küche zuständig, wozu selbstverständlich nicht nur das Kochen, sondern auch das gemeinsame Abspülen im Anschluss gehört.
Drei der sieben Tage waren für die meeresbiologische Inhalte reserviert. An einem dieser wurden wir losgeschickt um Tiere aller Art für unser Frischwasseraquarium zu sammeln, welche wir im Anschluss in Kleingruppen bestimmt haben (natürlich wurden diese im Nachhinein wieder freigelassen). Es war erstaunlich zu sehen, was für eine Artenvielfalt allein das Mittelmeer zu bieten hat und was für faszinierende Fähigkeiten auch die unscheinbarsten Lebewesen haben. Doch als echter Meeresbiologe betrachtet man nicht nur die Morphologie der gefundenen Tiere, sondern geht auch anatomischen Fragen auf den Grund, weshalb wir die Möglichkeit bekamen einen Seeigel und eine Seegurke zu sezieren.
Bei unseren Ausflügen zu Schnorchelgängen in unterschiedlichen Lebensräumen, bei welchem der Fokus vor allem auf dem Fotografieren und Kartieren von Lebewesen lag, fiel uns leider auch immer wieder auf wie sehr unsere Meere bereits verschmutzt sind.
Deshalb beschlossen wir, nach dem Schnorcheln nicht einfach nach Hause zu gehen, sondern verbrachten unsere restliche Zeit mit dem Einsammeln von Müll. Wir ließen nichts zurück, nicht einmal ein unhandlich großes altes Schlauchboot und eine verwahrloste Reuse. Nach der Bergung aus unwirtlichem Gelände schleiften wir unsere schmutzige Beute in der Glut der Nachmittagssonne mehr als eine halbe Stunde zu unserem Campingplatz und den dortigen Mülltonnen zurück.
Doch damit auch Freizeit und Erholung nicht zu kurz kommen, haben unsere Betreuer eine große Vielfalt an sportlichen Aktivitäten für uns vorbereitet. Wir waren Wasserski- und Wakeboardfahren, sind zum Nachtschnorcheln gegangen, haben Bootsausfahrten gemacht und uns beim morgendlichen Training im Stil der Yogis verbogen oder sind im Morgengrauen Joggen gewesen.
Ein großes Highlight war die Möglichkeit einmal Schnuppertauchen zu gehen. An der Seite des Tauchlehrers Luca der Tauchschule Najada war das Gefühl der Schwerelosigkeit und das Erlebnis unter Wasser atmen zu können einfach unbeschreiblich und die Exkursion in den Lebensraum „Meer“ wurde wirklich zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Um unsere Studienfahrt nach einer Woche abzurunden hatte sich das Team der Betreuer noch etwas ganz Besonderes einfallen lassen: eine Kosirina-Rallye. In kleine Gruppen aufgeteilt wurden wir, verteilt über die gesamte Bucht hinweg, mit Aufgaben konfrontiert, die nicht nur körperliche Fähigkeiten, sondern auch Koepfchen forderten. Nachdem wir uns mit viel Teamgeist und Ausdauer laufend, schnorchelnd, hüpfend und knobelnd durch alle Stationen gekämpft hatten, erwartete uns noch eine letzte Challenge: der Inselsprint! In einem LKW-Schlauch sitzend oder schwimmend sollte die Passage zur Insel Tuzbina überwunden werden. Dort erwartete das schnellste Team der wohlverdiente Preis.
Aber, wenn auch nicht alle Sieger sein konnten, so stand doch der Spass im Vordergrund, und den hatten wir alle.
Am letzten Tag ging es dann schweren Herzens ans Abbauen. Es gab viel zu tun, der Tauchkäfig musste neu gestrichen, die Zelte und der Steg abgebaut, das Boot aus dem Wasser geholt werden und, und, und……. Und obwohl es zwischendurch Zweifel gab, schafften wir es letztendlich dank Teamwork und Fleiß pünktlich unsere Fahrt nach Hause anzutreten.
Wir bedanken uns bei allen Betreuern und den begleitenden Lehrkräften für diese unvergessliche Woche und hoffen, dass dieses einzigartige Schulfahrt noch lange bestehen bleibt.
Selena, Nadine und Max
Detaillierte Informationen über das Projekt SUMMER of SCIENCE findet ihr unter www.summer-of-science.org